3-6 Jahre 

Lernschwierigkeiten, denen man keine Beachtung schenkt, ziehen nur allzu oft soziale und emotionale Folgen nach sich. Bereits im Vorschulalter können bestimmte Verhaltensweisen auf eine sensomotorische Wahrnehmungsbeeinträchtigung bzw. auf sensorische Integrationsstörung, die in weiterer Folge in einer Lernschwäche resultieren können, hinweisen.
Erste, für die Eltern leicht erkennbare Anzeichen können sein, wenn sich ihr Kind nur schwer auf eine Sache konzentrieren kann und es sich leicht von anderen Dingen ablenken lässt oder es in eine Sache derart vertieft ist, dass es alles Andere um sich herum nicht wahrnimmt. Hyper- bzw. Hypoaktivität sind Ausdrücke, die u.a. diese Symptome zusammenfassen.
Dem wahrnehmungsbeeinträchtigten Kind fällt es schwer, altersgemäße Aktivitäten durchzuführen und kommentiert diese oft mit den Worten "Das kann ich nicht!".
Mangelhaftes Körperschema
Ihr Kind hat Schwierigkeiten
beim Zeigen ihm bekannter Körperteile
zeichnet diese an falscher Stelle ein
es hat eine unzureichende Vorstellung, wo sein Körper beginnt und aufhört, wie breit er ist usw.
Schwierigkeiten bei der Bewegungs- und Handlungsplanung und deren Ausführung:
Becher werden des Öfteren umgestoßen
fällt oft hin, stolpert
verletzt sich häufig
Probleme beim An- und Ausziehen
kleine Anweisungen können nicht adäquat ausgeführt werden
Spielsachen und Gebrauchsgegenstände zerbrechen unabsichtlich überdurchschnittlich oft.
Taktile Probleme:
Ein beachtliche Anzahl von Kindern meiden Hautkontakt, sie empfinden ihn als äußerst unangenehm:
Ihr Kind
vermeidet matschen und spielen mit Sand
geht nicht gerne barfuß auf Sand, Stein, Wiese usw.
empfindet Massagen als irritierend
mag es nicht, eingecremt zu werden
empfindet Haarpflege als störend (Waschen, Bürsten usw.)
fühlt sich unwohl bei großen Menschenansammlungen (Schulfeste, Spielplatz, Warten in einer Warteschlange usw.)
experimentiert ungern mit verschiedenen Materialien und/oder
verfügt über ein erhöhtes Schmerzempfinden
Andere Kinder und Jugendliche wiederum nehmen zu wenig über die Hautoberfläche wahr und fallen durch
besonders exzessives Matschen und Experimentieren auf
empfinden weniger (auch weniger Schmerz) über die Hautoberfläche
wirken oft distanzlos
Unzureichende Halte-, Stell- und/oder Gleichgewichtsreaktion:
Kinder mit einem schwachen Muskeltonus verfügen über eine zu geringe Körperspannung, sie ermüden rascher und fallen durch eine "schlaffe" Körperhaltung auf. Ist dieses Kind nun auch noch im statischen Gleichgewicht unsicher, dann kann es schon passieren, dass
wenn ihr Kind länger stillsitzen muss (später im Unterricht) regelrecht vom Sessel kippt.
Unbewusst kompensieren viele Kinder diese Problematik, in dem sie beginnen
mit dem Sessel zu schaukeln (um ihr Gleichgewichtssystem zu nähren).
Weitere Anzeichen:
rutscht nicht gerne
schaukelt ungern oder besonders exzessiv
hüpft nicht gerne
balanciert nicht gerne
Übelkeit während der Autofahrt
Mangelhafte Raum-Lage-Wahrnehmung (Raumorientierung)
im 2D-Raum:
Ihr Kind
findet sich nur mühsam auf dem Papier zurecht,
hat Probleme, Zeichen (später Buchstaben) "auf die richtige Reihe" zu bekommen
nimmt den Blattrand nicht wahr
Probleme beim Abzeichnen von grafischen Darstellungen
verliert beim Anschauen eines Buches (später beim Lesen) die Zeile
ist desinteressiert an Puzzles und Ausmalen und Arbeiten mit der Schere
im reelen 3D-Raum:
kann Entfernungen schlecht einschätzen
nimmt Hindernisse nicht oder anders wahr
"eckt" des Öfteren an
verwechselt immer wieder links-rechts usw.
Das soeben genannten Systeme und Fertigkeiten sind hauptverantwortlich für das Wohlergehen des Kindes, für sein emotionales Gleichgewicht und seine motorischen Fähigkeiten und daraus resultierend für sein Selbstwertgefühl und sein Selbstbewusstsein!! Sie stellen die Basis für alle Fertigkeiten und Anforderungen dar, die dem Kind in der Schule abverlangt werden.
Das Funktionieren der Basisfunktionen ermöglicht es dem Kind, mit Motivation und Freude effizient zu lernen.

